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fatama:2015_darmstadt:workshops:umgang_mit_auslaendischen_studierenden:start

Umgang mit ausländischen Studierenden

Workshopleitung: Florian Hendrik Pötzsch, DRESDEN
Workshopblock: Block 6, Sa, 14.30-16.00 Uhr
Teilnehmende Hochschulen: KARLSRUHE, BRAUNSCHWEIG, DARMSTADT, DUISBURG, HAMBURG, AACHEN, DRESDEN
Protokoll: Tanja Roth, DRESDEN

Welche Probleme existieren mit ausländischen Studierenden?

DRESDEN: In DRESDEN gibt es vorwiegend Probleme mit asiatischen Studierenden. Ein Hauptproblem ist dabei die Sprachbarriere. Dadurch, dass sich die Studenten schwer tun die deutsche Sprache zu verstehen, werden sie in Praktika und Belegarbeiten bewusst mit den deutschen Studenten zusammengruppiert.

DUISBURG: Dort gibt es einen eigenen internationalen Bachelor Maschinenbau-Studiengang: International Studies in Engineering. Die Lehrveranstaltungen im 1. Studienjahr werden komplett in Englisch abgehalten. Im Verlauf des Studiums wird der Anteil an deutschsprachigen Vorlesungen erhöht, die dann auch mit dem normalen Maschinenbaustudenten zusammen gehört werden. Integration der asiatischen Studierenden ist auch in DUISBURG ein Problem. Der internationale Studiengang hat eine eigene Fachschaftsvertretung.

DARMSTADT: In DARMSTADT gibt es große Unterschiede zwischen den Bachelor- und den Masterstudiengängen. Im Bachelor befinden sich vorwiegend Austauschstudenten die nur für 1-2 Semester an der TU DARMSTADT bleiben. Diese stellen etwa 10 % der Studierenden. Im Masterstudium liegt der Anteil ausländischer Studierender wesentlich höher, bei etwa 25-30 %. Dies sind zumeist Studierende, die nach Deutschland kommen um hier ihren Abschluss zu machen.

Die Umstellung der Vorlesungen auf Englisch stieß bei den Professoren auf Skepsis, da viele Professoren nicht die besten Englischkenntnisse haben und sie fürchten, dass darunter anschließend die Lehrqualität leiden wird.

Als Kompromiss wurde ausgehandelt, dass die Vorlesungszusammenfassungen am Anfang jeder Vorlesung in Englisch gehalten werden

HAMBURG: Vorlesungen werden teilweise auf Englisch abgehalten. Auf Antrag werden Prüfungen auch in Englisch angeboten. Auch hier zeigt sich, dass der Anteil an ausländischen Studierenden im Bachelor geringer ist, als im Master. Der FSR hat leider kaum Kontakte zu ausländischen Studierenden, da sich diese auch selbst isolieren.

AACHEN: Der Bachelor wird dort ausschließlich in Deutsch angeboten, da erwartet wird, dass der Student die deutsche Sprache kann. Zudem fürchtet man in AACHEN ebenfalls, dass die Lehrqualität unter der Umstellung auf eine andere Unterrichtssprache leiden könnte. Die Studentenwohnheime in AACHEN müssen einen gewissen Prozentsatz an ausländischen Studierenden aufnehmen. Daher bilden sich auch dort vorwiegend Grüppchen.

Zudem wird in AACHEN vom International Office ein eigener Studiengang auf Englisch angeboten. Allerdings werden für diesen Studiengang sehr hohe Studiengebühren erhoben. Der Studiengang ist umstritten, da am Ende der gleiche Abschluss verliehen wird.

KARLSRUHE: Ebenfalls geringer Anteil an ausländischen Studenten im Bachelor, allerdings hoher Anteil im Master Studium, was ein Problem darstellt. (Von 600 Masterstudenten kommen 280 von der RWTH AACHEN und ca. 90 von anderen deutschen Unis, den Rest stellen vorwiegend chinesische Studierende). Master ist überfüllt, da die Finanzierung nur für 300 – 400 Personen ausgelegt ist.

Am Beginn der Einführung des Masters wurde die Echtheit der Zulassungsunterlagen (z.B. Zeugnisse) noch nicht genau untersucht und viele chinesisches Studenten zugelassen, da Plätze im Master aufgefüllt werden sollten. Mit der Zeit wurde angezweifelt ob die Zulassungsunterlagen wirklich richtig sind. Studenten der gleichen Universität können aber jetzt auf Grund des Gleichbehandlungsgesetzes nicht mehr abgelehnt werden.

AACHEN: In AACHEN gibt es ebenfalls einen englischsprachigen Studiengang mit sehr hohen Studiengebühren. Dieser wird von deutschen und ausländischen Studenten besucht. Die ausländischen Studierenden kommen aber vorwiegend aus den wohlhabenderen Regionen Europas (z.B. Schweden)

BRAUNSCHWEIG: Größtes Problem ist die Integration. Ausländische Studierende nehmen nur an der Studiengruppeneinschreibung teil und nicht am Rest der Orientierungswoche. Studenten haben wenig Interesse an dem Studentenleben, da viele möglichst schnell ihren Abschluss erlangen möchten. Um weiter in Deutschland studieren zu können, müssen jedes Jahr mindestens 8200 Euro auf einem deutschen Konto hinterlegt sein. Daher ist das Studium für viele ausländischen Studierenden auch ein finanzielles Wagnis.

Zulassungsvoraussetzung

KARLSRUHE: Motivationsschreiben werden als wenig sinnvoll erachtet, da auch diese sehr einfach kopiert werden können.

DRESDEN: Bachelor und Abitur wird im vollen Umfang anerkannt. Zugangshürde zur Universität ist somit nur die Fremdsprachenprüfung. Dies ist eine einmalige Prüfung, somit wird nur für die Prüfung gelernt und danach Vieles wieder vergessen.

BRAUNSCHWEIG: Russischen Studierenden wird die Zulassung nicht anerkannt. Diese müssen ein einjähriges Studienkolleg absolvieren, wo auch Fachkenntnisse in der deutschen Sprache abgefragt werden. Dies erleichtert die Integration und das spätere Studium erheblich.

AACHEN: Deutschsprachiger Bachelor: Es wird ein Deutsch-Zertifikat mit mindestens A2 (GER) Niveau benötigt um nach Deutschland zu kommen. B2-Niveau muss nach Ende des Sprachkurses nachgewiesen werden. Der Bachelor wird mit dem hiesigen Modulkatalog abgeglichen und bei Bedarf werden Auflagen erlassen, welche Kurse der Student nachzuholen hat.

Für die englischsprachigen Studiengänge wird der Bachelor meist komplett anerkannt. Aber es wird ein Motivationsschreiben benötigt.

DUISBURG: Zulassung zum Internationalen Studiengang mit einen Deutsch Zertifikat über A2-Niveau und einem Englisch-Zertifikat über B2-Niveau oder den Nachweis 5 Jahre lang Deutsch gelernt zu haben

HAMBURG: Es wird ebenfalls ein Nachweis über einen Sprachkurs verlangt und ein einfaches Motivationsschreiben. BRAUNSCHWEIG: Die TU BRAUNSCHWEIG weist darauf hin, dass Studienkollege leider immer weniger staatlich finanziert werden. In NRW wurde bereits das letzte staatliche Studienkolleg geschlossen.

DARMSTADT: DARMSTADT erklärt, dass es grundsätzlich drei Arten von ausländischen Studierenden gibt. Am wenigstens Probleme entstehen auch hier mit den Programm-Studenten (wie etwa ERASMUS-Studenten) oder den Freemovern (Studenten die auf eigene Faust in das Land kommen). Probleme gibt es wie auch überall mit den Studenten die an der Universität ihren Abschluss erwerben möchte. Als Zulassungsvoraussetzung gilt auch hier die DSH 2-Prüfung. Dazu wird für den Bachelor ein Auswahlgespräch geführt und aus den 5 Schwerpunktfächern der Hochschulreife eine Art Umrechnung zum deutschen Abitur durchgeführt. Am Ende wird eine Gesamtnote aus Gespräch und Abitur-Ersatz gebildet. Ist diese Note besser als 2,3 wird der Student zugelassen.

Im Master findet ein 3-stündiger Zulassungstest statt. Dieser ist für deutsche und ausländische Studenten gleich. Der Test besteht aus der Abfrage von fachlichem Wissen, sowohl durch Rechen- als auch durch Verständnisaufgaben. Der Zulassungstest wird ebenfalls in China direkt angeboten. Nach der Master Zulassung können noch Auflagen (etwa nachzuholende Fächer) erlassen werden.

DRESDEN: An anderen Fakultäten der TU DRESDEN fahren Professoren zusammen mit Studenten an die chinesischen Universitäten und testen vor Ort die Fach- und Sprachkenntnisse der Studenten.

Welche Zulassungsvoraussetzungen wären sinnvoll?

AACHEN: Es wäre sinnvoll Personaler einzustellen, da diese besser abschätzen können, ob die Studenten das Studium in Deutschland schaffen können.

Welche Unterstützung erhalten die ausländischen Studierenden?

DARMSTADT: An der TU DARMSTADT existiert ein Paten-Programm (paten@fsmb.tu-darmstadt.de), dort treffen sich einheimische Studierende regelmäßig in einer Art Stammtisch mit einer größeren Runde an ausländischen Studierenden. Zuerst war das Programm in einer Einzelbetreuung geplant. Dieses wurde allerdings nicht so gut angenommen. Zudem gibt es eine eigene Kick-Off-Veranstaltung für ausländische Studierende und für kurzzeitige Austauschstudenten sogar eine eigene Orientierungsphasengruppe. Für die Erstsemestereinführung wird darauf geachtet, dass sich die Teams gut durchmischen.

KARLSRUHE: Berichtet, dass Sprachbarriere ein großes Problem für das Engagement der ausländischen Studierenden in der Fachschaft ist. Die Studenten haben Angst, dass sie den Diskussionen nicht folgen können.

DRESDEN: An der TU Dresden gibt es ein Tutorenprogramm des akademischen Auslandsamtes. Dort gibt es ein bis zwei Tutoren (die auch von dem akademischen Auslandsamtes dafür bezahlt werden) pro Fakultät, die speziell für die Betreuung der neuen ausländischen Studenten zuständig sind. Diese halten Tutorien zum Studium an der TU DRESDEN und vermitteln gegeben falls an die passenden Ansprechpartner. Dort wird der Fachschaftsrat vorgestellt. Es wird überlegt ob Vertreter des Fachschaftsrates zu den Tutorien vorbeikommen und sich persönlich vorstellen.

BRAUNSCHWEIG: In BRAUNSCHWEIG gibt es zwei Systeme. Zum einen das SOS – Studium ohne Sprachbarriere – Angebot. Dort betreuen deutsche Mentoren (Studenten) ausländische Mentees. Das SOS Programm spezialisiert sich vorwiegend auf die Vermittlung der deutschen Fachsprache und der kulturellen Gegebenheiten in Deutschland. Dieses Programm wird gut angenommen und es gibt sogar offiziell Creditpoints (4 pro Mentor, 2 pro Mentees) für diese Veranstaltung. Das Programm wird von der Elektrotechnik-Fakultät angeboten, aber andere Fakultäten können daran teilnehmen. Das andere Programm nennt sich SCOUT und ist aktuell noch in der Pilotphase. Dafür gibt es genauso viele ECTS wie für das SOS-Programm. Das Programm hat allerdings eine andere Ausrichtung. Der Schwerpunkt liegt dabei darauf wie man deutsche Freunde findet, wie Zeugnisse anerkannt werden, usw…. Angeboten wird dies vom Zentrum für Weiterbildung.

HAMBURG: Rückfrage ob die Übersetzung der Informationsmaterialien auf Englisch weiterhelfen könnte? Es werden exklusive Exkursionen für ausländische Studierende angeboten. Diese Exkursionen finden auf Englisch statt.

DARMSTADT: Ähnlich wie in Hamburg. Am Anfang der Infomails wird auf eine englische Version weiter unter in der E-Mail hingewiesen.

Verbesserungsvorschläge

FÜR DUISBURG: Treffen mit der anderen Fachschaft

DRESDEN: Vorstellung bei den Tutoren des akademischen Auslandsamtes

AACHEN: Rundmails und Infos auf Englisch.

KARLSRUHE: Orientierungsphase auch in Englisch.

fatama/2015_darmstadt/workshops/umgang_mit_auslaendischen_studierenden/start.txt · Zuletzt geändert: 2019/06/04 19:47 von admin