Eingeleitet wurde der Workshop mit der Einführung einer Prüfungseinsichtenrichtlinie an der Universität Stuttgart. Dort haben die studentischen Mitglieder des Senates in Zusammenarbeit mit der Studierendenvertretung eine Prüfungseinsichtsrichtlinie ausgearbeitet. Diese richtet sich an geltendes Recht in Baden-Württemberg. Die Prüfungseinsichten in Stuttgart sind abhängig vom Institut und sind von ganz in Ordnung bis grauenhaft. Teilweise sind die Prüfungseinsichten nicht ganz konform mit dem Landeshochschulgesetz oder dem Landesverwaltungsgesetz.

Im ersten Teil des Workshop ging es um die aktuelle Situation an der Universitäten bzw. Hochschulen.

• i.A. läuft eine Prüfungseinsicht folgendermaßen ab: das Institut gibt einen Termin vor; dort bekommt man seine Klausur nach Abgabe des Studierendenausweises; während der Einsicht sind nicht immer Musterlösungen vorhanden, aber es sind immer die Mitarbeiter da, die die Klausur kontrolliert haben
• Das Recht auf Kopie der Prüfung oder das Anfertigen von Notizen wird ignoriert

• Musterlösungen sind in der Einsicht vorhande
• Die Terminplanung ist schlecht; Ankündigung des Termins über die Lernplattform
• In der Einsicht gibt es keinen Notenschlüssel in der Einsicht, sondern erst danach; Begründung „Studis wurden zu dreist“
• Einsichtsleitung darf Noten nicht ändern, sondern es muss für den Prof ein Dokument mit der Begründung geschrieben werden
• Es gibt eine Frist für die Einsicht nach Notenbekanntgabe, direkt nach der Einsicht folgt die mündliche Wiederholungsprüfung

• In der Einsicht gibt es Lösungen und Notizzettel
• Die Ankündigung läuft schlecht, da diese nur im Schaukasten ausgehangen wird und nicht per Mail an die Studis geschickt wird

• Anmeldung der Einsicht auf den Institutswebseiten
• Es existieren Leitfäden, die allerdings ignoriert werden; die Institute arbeiten mit Einschüchterung um diese nicht umsetzten zu müssen
• Kritik an die Korrektur muss schriftlich formuliert werden

• Es gibt quasi keine zentralen Termine, sondern individuelle Vereinbarungen der Einsicht mit dem Prof
• Die Einsicht ist zeitlich nicht begrenzt
• Kopien seiner Prüfung sind nicht erlaubt

• Eine Einsicht dauert 20 Minuten
• Das Angebot der Einsicht wird stark genutzt (>50%)
• Einsichten dauern meist den ganzen Tag und finden oftmals in der Urlaubszeit statt

• Die Termine zur Prüfungseinsicht werden kaum wahrgenommen, da viele der Studis kaum Deutsch sprechen
• In der Einsicht gibt es keine Musterlösung und der Notenschlüssel wird nur auf Nachfrage mündlich bekanntgegeben

• Die Ankündigung der Termine lief schlecht und wurde bemängelt
• Die Einsichtstermine werden oft auf Samstag oder feiertags gelegt

Im zweiten Teil des Workshop ging es darum, ob Leitfäden existieren und ob diese auch durchgeführt werden.

• Senatsentwurf umfasst verständlich die aktuelle Gesetzeslage in BW mit einigen Empfehlungen; Er umfasst das Recht auf Kopie der Prüfung und Notizen und klärt das Thema Vollmacht
• Die Luft- und Raumfahrt Fakultät hat bereits für ihren Fachbereich eine Richtlinie; Diese brachte keine Verschlechterung und beschreibt das Recht auf einen Einsichtstermin und das Recht sich Notizen zu machen

• Es gibt einen Leitfaden, der allerdings Studenten nicht zur Verfügung steht
• Ein Student hat einen Präsenzfall ans EuGH gebracht; er wollte seine Prüfungskopie elektronisch zur Verfügung gestellt bekommen; das Gericht hat ihm Recht gegeben

• Hat eine Richtlinie für Prüfungseinsichten

Nach dem Workshop wurde eine Slackgruppe zum Teilen von Leitfäden und Richtlinien erstellt.