====== Universitätsweites Fachschaftenengagement ====== **Workshopleitung:** Tim Jacob, Daniel Franke, DARMSTADT\\ **Workshopblock:** Block 2, Do, 11.00-13.00 Uhr\\ **Teilnehmende Hochschulen:** HAMBURG DRESDEN, KAISERSLAUTERN, BRAUNSCHWEIG, STUTTGART, KARLSRUHE, ERLANGEN\\ **Protokoll:** Felicitas Wille, DARMSTADT\\ ===== Input: Studentische Beteiligung an der TU Darmstadt (DARMSTADT) ===== Die studentische Beteiligung der Maschinenbau-Studierenden an der TU Darmstadt ist unterteilt in fachbereichsinternes Engagement und universitätsweites Engagement. Auf Universitätsebene gibt es die Gremien Universitätsversammlung, Senat, Präsidium, Studierendenparlament sowie den AStA. Darüber hinaus arbeiten diverse Ausschüsse dem Senat und der Universitätsversammlung zu (Senatsausschuss für Lehre, QSL-Ausschuss (Ersatzmittel für Studiengebühren), integriertes Qualitätsmanagement und Haushaltsausschuss). Insgesamt ist die studentische Beteiligung in den Gremien hoch. In der Universitätsversammlung sind 15 von 61 Mitgliedern studentische Vertreter, die es zur Aufgabe haben, den Senat zu wählen und das Präsidium zu wählen und zu kontrollieren. Die Rahmenbedingungen an der TU Darmstadt sind durch das Hessische Hochschulgesetz und die Grundordnung der TU Darmstadt gegeben. In der Praxis werden alle Statusgruppen in die Arbeitsgruppen eingebunden, sodass Entscheidungen im Konsens getroffen werden können. Dies ist nicht zuletzt durch Gespräche möglich, die im Vorfeld der Entscheidung stattfinden. Durch das universitätsweite Engagement der Fachschaft Maschinenbau konnte ein großes Netzwerk entstehen und die Fachschaft innerhalb der gesamten Universität sichtbar werden. Es besteht oft ein direkter Kontakt zu Entscheidungsträgern und auch der Stellenwert und das Ansehen der Fachschaft im Fachbereich sind gestiegen. Allerdings bedeutet das universitätsweite Engagement einen deutlichen Mehraufwand. Aufgaben in universitätsweiten Gremien können zudem oft nur von erfahrenen Fachschaftlern sinnvoll übernommen werden. ==== Allgemeiner Austausch & Diskussion ==== KARLSRUHE: Es gibt eine eigene Liste aus Maschinenbauern, Wirtschaftsingenieuren und Chemikern.\\ ERLANGEN: Bis auf die Universitätsversammlung existieren in Erlangen die Gremien in ähnlicher Form. Die Fachschafteninitiativen stellen hier Listen auf. Ca. 80 % der studentischen Vertreter werden über diese Listen der Fachschaften gestellt. \\ DARMSTADT: Dieses Konzept wurde in Darmstadt auch ausprobiert, hat aber nicht wie gewünscht funktioniert. Die Wahlbeteiligung war sehr niedrig. Mit zusätzlichen Anreizen ist die Wahlbeteiligung gestiegen. Aktuell beträgt die Wahlbeteiligung an der gesamten Universität ca. 20 %, im Maschinenbau ca. 30 %.\\ DRESDEN: Die Studierendenschaft ist in Fachschaften aufgeteilt. Über eine Personenwahl wird der Studentenrat aus Fachschaftsratsvertretern gebildet. Es gibt kein Studierendenparlament. Die politischen Gruppen sind normale Hochschulgruppen, die wenig Einfluss haben. Glühweingutscheine als Anreiz für eine höhere Wahlbeteiligung mussten abgeschafft werden, da sie als Wahlbeteiligung ausgelegt wurden.\\ HAMBURG: In Hamburg ist die Gremienstruktur ein Mix aus verschiedenen Systemen. Der akademische Senat wird über Liste gewählt; Unterausschüsse werden ohne Wahl vergeben. Die Fachschaften sind sehr eng vernetzt. Das Studierendenparlament wird zu 50 % gewählt und zu 50% von den Fachschaften gestellt. Die Fachschaften können so nicht vollständig aus Entscheidungen herausgehalten werden. Die Listen für die Wahlen werden teilweise auch durch die Fachschaften gestellt, sodass der Einfluss noch vergrößert wird. Der Einfluss von parteinahen Hochschulgruppen ist gering. \\ DARMSTADT: Wie werden die Sitze besetzt, wenn einige Fachschaften nur aus 2-3 Personen bestehen?\\ HAMBURG: Dies ist kein Problem, da es genug Engagierte gibt und die Kommunikation zwischen den Fachschaften gut ist. \\ ERLANGEN: Für die fünf Fakultäten werden Fachschaftsvertretungen gewählt. Auch hier ist es nicht problematisch, genug Engagierte zu finden.\\ DRESDEN: Wenn die Sitze nicht auf drei Sitzungen des Gremiums besetzt werden, wird der Sitz durch eine andere Fachschaft besetzt.\\ ==== Nutzen von universitätsweitem Fachschaftenengagement ==== HAMBURG: Die Fachschaft wird durch das Engagement sehr ernst genommen. Sich für die Studierenden einsetzen bedeutet auch sich für die gesamte Universität einzusetzen. \\ ERLANGEN: Vieles wird einfacher, wenn die Fachschaft universitätsweit in Gremien eingebunden ist. Die Einbindung ist in Erlangen strukturell vorgegeben (3 aus der Fachschaft müssen in das Studierendenparlament entsandt werden). HAMBURG: Entscheidungen laufen vorher durch die Dekanate, in denen alles geklärt wird. Hauptsächlich muss bei der Entscheidungsfindung nur noch bei Kleinigkeiten nachgesteuert werden. \\ DRESDEN: Es besteht ein erhöhter Bedarf an engagierten Fachschaftlern, wenn es Probleme in den Fachbereichen gibt. Je mehr Konflikte entstehen, desto mehr engagierte Studierende stehen zur Verfügung. ==== Nachwuchs in Fachschaften ==== DARMSTADT: Wenige Fachschaftler sind sehr aktiv; einige wollen jedoch nur ein bisschen was machen und sich nicht voll engagieren.\\ DRESDEN: Ein Sitz im Studierendenrat wird rotierend unabhängig von der Erfahrung vergeben. So können auch unerfahrene Fachschaftler ein Gremium ausprobieren.\\ BRAUNSCHWEIG: Tutoren und Erstsemester haben Lust auf die Arbeit. Sie werden zuerst in Arbeiten aufgenommen, die Spaß machen. Danach besetzen sie auch eher einen anderen Platz.\\ ==== Engagement in bundes-/landesweiten Vertretungen ==== ERLANGEN: Es besteht die Frage, ob andere Fachschaften schon einmal über eine Vertretung auf bundes- oder landesweiter Ebene nachgedacht haben. \\ DARMSTADT: Die Fachschaft hat nie den AStA gestellt, arbeitet aber eng mit den Personen im AStA zusammen. Die Besetzung des AStA erfolgt nach den Mehrheiten der Wahlen. In der Arbeit des AStA steckt viel Rechercheaufwand und die Fachschaft sieht dies nicht als ihre Aufgabe.\\ DRESDEN: Dresden ist der landesweiten Konferenz nicht beigetreten, da der Wahlkampf zu extrem verlaufen ist. In Dresden können Studierende aus der Studierendenschaft austreten.\\ ERLANGEN: Der Einfluss politischer Strömungen würde auf der Landesastenkonferenz nicht durchsetzbar sein. Diese organisiert eher konkrete Aktionen (z.B. gegen Studiengebühren). ==== Besetzung von Sitzen auf Senatsebene==== ERLANGEN: Die Besetzung von Sitzen ist strukturell gelöst. Die Studierenden müssen Vertreter stellen. Es ist kein Problem, Personen zu finden, die sich für einen Senatssitz wählen lassen wollen. Es existiert ein Selbstverständnis, dass man gewählt werden will. \\ Darüber hinaus lässt die Fachschaft die Erstsemester eine Party organisieren und führt Jahrgangssprecherwahlen durch.\\ STUTTGART: Es ist ein Problem, Vertreter für diese Gremien zu finden.\\ BRAUNSCHWEIG: Die Besetzung von Sitzen ist eine Selbstverständlichkeit. Neue Fachschaftler werden motiviert, die Gremien kennzulernen.\\ HAMBURG: Die Fachschaften verstehen sich untereinander sehr gut. Für die wichtigen Ausschüsse finden sich schnell Vertreter. Für die weniger wichtigen Aufgaben kann die Such auch länger dauern. Insgesamt funktioniert das System sehr gut aufgrund der Vernetzung der Fachschaften. \\ STUTTGART: Durch die allgemeine Erstsemesterfeier werden Erstsemester für die Fachschaftsarbeit motiviert.